1990 brachte unser Sohn von einem Bauernhof ein junges Kätzchen nach Hause, das von ihm Romeo getauft wurde. Es entwickelte sich zu einer prächtigen norwegischen Waldkatze und sah mit seinen Ohrbüscheln wie ein kleiner Luchs aus. Kater Romeo schlief mit unserem Sohn in einem Bett. Wie alle Katzen war Romeo selbständig und doch sehr verschmust. Er kam von sich aus, wann immer er wollte. Kater Romeo kam an keinem Wasserhahn oder Waschbecken vorbei, ohne dass er mit seinen Pfoten mit dem Wasser spielte. Als Hund Balou ins Haus kam, spielte sich Kater Romeo als Chef auf. Hund Balou bekam dies hin und wieder per Tatzenhieb zu spüren. Trotzdem lagen Hund und Katze einträchntig nebeneinander bei der Oma an der Terassentür und schauten hinaus was sich auf dem Grundstück so tat. Kater Romeo war zäh und überstand auch eine schwere Verletzung, wo ihm der Tierarzt eine seiner Hinterpfoten amputieren wollte. Unsere Oma jedoch pflegte den Kater ausgiebig und massierte jeden Tag seine verletzte Pfote, bis diese sich wieder erholte. Nach einigen Wochen Bangen um den Kater sprang dieser wieder wie in alten Zeiten herum. Kater Romeo wurde 23 Jahre alt. Auch er musste eingeschläfert werden, nachdem er zum Schluß nur noch aus Haut und Knochen bestand. Wir beerdigten ihn an seinem Lieblingsplatz im Garten, wo auch Hund Balou danach seine letzte Ruhe fand.